DIE ARBEIT VOM BODEN ...
Die Ausbildung des Reiters und die des Pferdes beginnt vom Boden aus.
Erst wenn Pferd und Mensch sich hier kennengelernt und sich gegenseitig so zu zu respektieren gelernt haben, dass sie vom Boden aus miteinander harmonisch kommunzieren können, darf die Verbindung und die Arbeit mit dem Pferd sich zum Reiten intensivieren.
::: FÜR DAS PFERD ALS REITTIER
Das Pferd ist von der Evolution einfach nicht als Gewichtsträger vorgesehen, sondern auf Langlauf und Schnelligkeit konzipiert.
Um das Reitergewicht schadlos zu tragen, muss es durch korrekte Ausbildung und Gymnastizierung, Ausbalancierung und gezielten Muskelaufbau erlernen, seine eigene und die Last des Reiters mit der Hinterhand aufzunehmen, unterzutreten und den Rücken aufzuwölben.
Der Reiter sitzt auf dem Pferderücken ( dh auf den Dornfortsätzen der Wirbelsäule) wie auf einer Hängebrücke, zwischen Schulterblatt und Hüftgelenken aufgehängt. An den Dornfortsätzen ist das lange Nackenband bzw das Rückenband befestigt.
Ein Pferd ist erst dann bereit den Reiter zu tragen , wenn es gelernt hat, den Rücken aufzuwölben, dh die BWS zu beugen. Das öffnet die Wirbelbogengelenke und die Muskulatur kann durchblutet werden, was die Seitneigung der BWS ermöglicht. Stört irgendetwas – wie zum Beispiel ein unausbalancierter, festgehaltener Reiter oder ein falsch sitzender starrer Sattel - diesen Bewegungsablauf, kann dieses Ziel nicht erreicht werden.
Das Pferd muss also erst lernen, sich selbst korrekt zu tragen. Hierfür beginnt die Ausbildung vom Boden aus. Besonders das Training an der Doppellonge und die Langzügelarbeit erfüllen hier wunderbar ihren Zweck als Ganzkörpertraining.
... FÜR DEN MENSCHEN ALS LEITTIER
Viele grundlegende Dinge müssen zuerst vom Boden erarbeitet werden, bevor der Mensch seine Arbeit vom Pferderücken aus fortsetzt. Gewissenhaft und logisch konsequent auf die Vorarbeit vom Boden aus aufbauend:
- die erste Begegnung mit dem Pferd und wenn möglich zuvor schon die erste Beobachtung des Verhaltens des Pferdes in der Herde
- Analyse von Körperbau und Gesichtszügen zum Erkennen des Charakters und körperlichen Schwächen und Stärken
- Massage, Energiearbeit, Beinarbeit, Akupressur, Shiatsu uvm fördern die Entspannung
- Freiarbeit zum Erkennen von Temperament, Charakter, Sozialverhalten, Kommunikation, Bewegungsablauf
- Freiarbeit zur ersten Kontaktaufnahme, Kommunikation, gegenseitiges Kennenlernen, Aufbau von Vertrauen und Respekt
- Ausüben verschiedender Führpositionen zur Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und zum Erlernen grundlegender Signale
- Arbeit über Bodenhindernisse zur Entwicklung des Körpergefühls, Taktgefühl, erste Gymnastik, Gelassenheitstraining
- Spaziergänge, um das Gelernte zu festigen und die Welt kennenzulernen
- Longentraining für Kondition, Lockerung, Balance, Gymnastik
- Doppellongentraining: Zügelhilfen werden erlernt, die Hinterhand trainiert. Logische Intensivierung der Themen des Longentrainings.
- Die Arbeit mit Körperbändern förtdert das Körpergefühl und die Balance